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Mit einfachen Worten beschrieben, würde folgendes zu mir passen: Physiotherapeut, Osteopath, Karatetrainer, glücklicher Familienvater, sportverrückt, politisch interessiert, offen für Veränderungen, Weltverbesserer.

 

Mit ein paar mehr Worten beschrieben, gebe ich Euch gern einen tieferen Einblick in meine Entwicklung hin zum Autor:

Über das Buch

Angefangen hat es meinem Bedürfnis, Gedanken zu sortieren. In Form von Trainingsplänen schreiben, Mitschriften von diversen Karate-Lehrgängen und Physio-Fortbildungen, jährliche Tätigkeitsberichte für den Verein und Notizen im Tagebuch, war es für mich nichts Neues, den Stift in die Hand zu nehmen und „einfach so“ drauf los zu schreiben. Dieses Mal hatte ich jedoch den inneren Wunsch, die Lehren meiner Meister festzuhalten. Dass dieses Vorhaben länger dauern würde, habe ich bereits gemerkt, als ich zu Beginn, sehr lange auf ein leeres Blatt gestarrt habe und mich gefragt habe: „Wo fange ich denn eigentlich an?“ Und die nächste Frage schloss sich direkt an: „Wie beschriebe ich es denn, damit auch andere verstehen, was ich erklären möchte?“

Takeji Ogawa, Vaclav Liska (Wenzel) und Katrin Aldus sind die prägenden Personen in meiner Karateentwicklung. Fasziniert war ich immer und bin es noch, von der Verbindung mit meinen Beruf Physiotherapeut. Viele Übungen wie den „kurzen Fuß“, Beinachsentraining, Atemtechniken, koordinative Aufgaben, Kräftigung- und Dehnungsübungen, … sind im Karate wie auch in meiner täglichen Arbeit die selben. Als ich soweit war, dass ich acht ausgearbeitete Themengebiete aus dem Training meiner Meister einem kleinen Gremium vorstellen konnte, bekam ich die Rückmeldung, dass sei viel zu viel, viel zu umfangreich, viel zu sehr detailliert, eher für die Oberstufe geeignet. Also zurück an den Schreibtisch und back to basic. Wie erkläre ich jemandem die Beckenschaukel?

Was dann geschah hat mich überrascht. Ich hab angefangen zu schreiben und nicht mehr aufgehört. Aus dem Patienten-Therapeuten-Dialog, welcher daraus entstanden ist, wurde eine Geschichte über den Heilungsverlauf meines Durchschnittspatienten mit Rückenschmerzen. Von Seite zu Seite, von Woche zu Woche wurden die Puzzleteile, welche ich mir im Alltag notiert hatte zu einem immer größeren Bild zusammengefügt. Das ist etwas, was mich neben Familie, Beruf, Training und anderen Dingen die ich gerne mache, Jahre gekostet hat. Mich dadurch allerdings auch bereichert hat. Denn hier ist die nächste Parallele zum Karate: Wir arbeiten auf ein Ziel hin (Die Perfektion), bei dem wir wissen, dass wir es nie erreichen werden. Und trotzdem gehen wir weiter!

In meinem Buch sind viele Themen verarbeitet, mit denen ich mich beschäftige, welche mich umtreiben oder bei denen ich auch einen Beitrag zur Weiterentwicklung leisten möchte.
So finden sich im ersten Drittel des Buches einige einfache Übungen wieder, welche für jeden mit oder ohne Rückenschmerzen durchführbar sind. Regelmäßige Gymnastik vergleiche ich gerne damit, Zähne zu putzen. Das macht jeder von uns ein bis dreimal täglich, denn wir wollen unser Gebiss lange gesund erhalten. Und genau so können wir allgemeine Gymnastik verstehen. Wir putzen unseren Bewegungsapparat. Und einige Übungen sind so simpel, dass sie überall und zu jeder beliebigen Tageszeit durchgeführt werden können. „To go“ eben. Dabei ist mir die Qualität wichtig. Übungen einfach so und irgendwie durchzuführen ist zwar schonmal ein guter Anfang, jedoch macht die bewusste Ansteuerung der Muskeln einen Unterschied. Indem Du Dich darauf konzentrierst, was Du jetzt gerade tust, verbindest Du Kopf und Körper miteinander. Aus einem meiner Lieblings-Kampfkunstfilme „The Grandmaster“ habe ich den Satz: „Die Idee hinter der Technik ist entscheidend.“

Die Qualität der Physiotherapie ist für uns therapierende ebenfalls entscheidend. Das Gesundheitssystem bildet unsere Fähigkeiten noch nicht gut ab. Es ist immer noch ein Nischenthema. Was ich ungerecht finde und mich deshalb auf politischer Ebene für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen einsetze. Im Kapitel „Lauras Party“ versuche ich einige Themen in Form einer Unterhaltung darzustellen. Wie schön wäre es, wenn wir so arbeiten könnten, wie wir arbeiten können? Einige Stellschrauben sind für unsere Entscheidungsträger relativ einfach zu drehen. Es ergeben sich viele Vorteile innerhalb des Gesundheitswesens, für den Arbeitsmarkt, zur planetaren Gesundheit und natürlich für die betroffenen Patient*innen, denn:

  • Physiotherapeut*innen sind die Experten für Bewegung und Mobilität.
  • Physiotherapie unterstützt Heilungsprozesse.
  • Physiotherapie ermöglicht Teilhabe.
  • Physiotherapie sichert die Arbeitskraft.
  • Physiotherapie verhindert Pflege.
  • Physiotherapie verhindert Folgekosten.
  • Physiotherapie ist ressourcenschonend.